8. Februar 2024

Innert zwei Jahren hat sich das Angebot an freien Mietwohnungen halbiert

Wohin führt die Reise bei Mietwohnungen?

 

Die Wohnungsnot in der Schweiz hat in den letzten Jahren stark zugenommen, da das Angebot an Wohnraum drastisch gesunken ist. Laut einer Studie von Raiffeisen Schweiz sind derzeit weniger als 34.000 Mietwohnungen auf dem Markt verfügbar, was einem Rückgang um die Hälfte innerhalb von nur zwei Jahren entspricht. Gleichzeitig befindet sich der Wohnungsbau auf einem Zwanzig-Jahres-Tief, während die Zuwanderung in die Schweiz einen historischen Höchststand erreicht hat.

Die steigende Zuwanderung und die stagnierende Bautätigkeit deuten darauf hin, dass sich die Wohnungsknappheit in den kommenden Jahren weiter verschärfen wird. Dies führt zu einer starken Verteuerung der Neumieten, die im vergangenen Jahr um durchschnittlich 4,7 Prozent gestiegen sind, dem höchsten Anstieg seit 2008. Auch die Bestandsmieten sind mit 2,2 Prozent so stark gestiegen wie zuletzt 2008.

In den grössten Städten der Schweiz (Basel, Bern, Genf, Lausanne + Zürich) kostet eine typische Vier-Zimmer-Altbauwohnung in bestehenden Mietverhältnissen rund 1900 Franken im Monat. Kommt eine solche Wohnung neu auf den Markt, kostet sie rund 2300 Franken, also rund ein Fünftel mehr.

Die mangelnde Flexibilität und die fehlende finanzielle Anreize begünstigen eine ineffiziente Nutzung des Wohnraums, da viele ältere Personen in zu großen Wohnungen leben, während sich der Umzug in kleinere Wohnungen oft als finanziell unrentabel erweist. Die durchschnittliche Wohnfläche in Schweizer Mietwohnungen steigt mit dem Alter deutlich an.

Raiffeisen schlägt vor, dass eine bessere Nutzung des Wohnraums die Wohnungsnot entschärfen könnte. Eine effizientere Verteilung würde zusätzlich 170.000 Mietwohnungen à 100 Quadratmeter freisetzen. Obwohl dies theoretisch möglich wäre, bleibt es eine Herausforderung, diesen Fehlanreiz im Mietrecht zu beseitigen oder zumindest einzuschränken.

Grafik: arm Quelle: Meta-Sys, Raiffeisen Economic Research, TagesAnzeiger

 

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